Diakonservierung / Slide Conservation

Ein Diarahmen geöffnet

Die analoge Dia-Technik steht kurz vor dem Aussterben. Sowohl die Projektionstechnik als auch das Filmmaterial werden seit einigen Jahren nicht mehr hergestellt. Ersatzteile werden knapp, und Dias über die Jahre nicht mehr einsetzbar. Umso wichtiger ist es, im Sinne des Erhalts und der Präsentation der bedeutenden Dia-Kunstwerke der Sammlung der Hamburger Kunsthalle (u.a. von Lothar Baumgarten, Nan Goldin, Ross Sinclair und vielen anderen) rechtzeitig eine analoge Bevorratung vorzunehmen und auf eine digitale Umstellung vorzubereiten. Untersucht wird vor allem, welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet. Es gilt aber auch kritisch zu hinterfragen, welche Verluste die Digitalisierung als letztmögliche Erhaltungsstrategie mit sich bringt.

Das Projekt basierte auf dem gesammelten Wissen über Dia-Konservierung der Kolleginnen der Konservierungsabteilung für zeitbezogene Medien der Tate London.

Mit Hilfe der mehrjährigen großzügigen Förderung der Schoof’schen Stiftung und weiterer Mittel der Wüstenrot Stiftung konnte der Bestand an Dia-Kunstwerken nach neuesten Techniken und Strategien konserviert werden. Die Ergebnisse wurden im Verlauf und am Ende des Projekts auf internationaler Ebene publiziert und auf nationaler Ebene durch Workshops vermittelt.

Siehe: https://www.hamburger-kunsthalle.de/langzeitprojekt-zur-konservierung-von-dia-kunstwerken-von-2015-bis-2018

Als Abschluss des dreijährigen Forschungsprojekts der Hamburger Kunsthalle zur Konservierung von Dia-Kunstwerken hat am Donnerstag und Freitag, 18. und 19. Januar 2018 in der Hamburger Kunsthalle ein deutschsprachiger Workshop zur Diakonservierung stattgefunden, "Back to the Future! Im Karussell der Diakonservierung".

Mit Beiträgen von Restaurator_innen, Diaspezialist_innen, Kurator_innen, Künstler_innen und Medientechniker_innen der Hamburger Kunsthalle, der Tate London, dem SFMOMA San Francisco und dem Nederlands Fotomuseum Rotterdam wurde ein vielseitiges Programm erstellt. Vorträge, Hands-on Sessions und Künstler_innengespräche in großen und kleinen Gruppen begleiteten den Workshop und haben ausreichend Raum für Austausch und Diskussion gegeben.
Behandelt wurden die Themen Duplizierung, Digitalisierung, Diaprojektionstechnik, Dokumentation und Archivierung. Der Workshop richtete sich an alle professionellen Kolleg_innen aus den Bereichen Medienkunst, Medientechnik, Kunstgeschichte und Restaurierung und wurde begleitet von einer Präsentation der vielseitigen Dia-Kunstwerke aus der Sammlung.

Foto: Autorin, Hamburger Kunsthalle (2016)
Video: Luis do Rêgo Silva, Hamburger Kunsthalle (2018)